So tanzt Griechenland
Einführung

„Eν αρχή ήν ο λόγος “ Am Anfang war das Wort. Welches Wort? Sicher das der Mitteilung. Der Begriff „logos“ (Wort) hat eine interessante Geschichte. Das gesprochene Wort ist episch, lyrisch, dramatisch, rhythmisch, voller Musikalität. Es ist das, was den Chor (o choros – griechisch der Tanz) geboren hat. Oder ist es vielleicht aus dem Tanz geboren? Dann sollte das Evangelium dahingehend verbessert werden  „Eν αρχή ήν η μουσική“ oder „έν αρχή ήν ο χορός“. Am Anfang war die Musik, am Anfang war der Tanz….

Beginnen wir also von vorn: Verschiedene antike Darstellungen zeigen, dass sich charakteristische Merkmale bis heute erhalten haben. Erstmals spricht Homer über Tanz, als er von Ariadne, der Tochter des Königs Minos von Kreta erzählt, für die der geniale Baumeister Daidalos im Palast von Knossos einen Tanzplatz errichtet hatte. Die Griechen glaubten von jeher, dass der Tanz die körperliche und emotionale Gesundheit verbessere. Der Tanz galt als Mittel zu einer allseitig harmonischen Ausbildung des Körpers und seiner Fähigkeiten und war auch schon im Altertum vor allem die Kunstform zu Körperdarstellung, der Charakterisierung bestimmter Situationen. „Der Zweck der Tanzkunst“ schreibt Lucian „ist die Darstellung einer Empfindung, einer Leidenschaft oder Handlung durch Gebärden“. „Der Tanz beeinflusst wie keine andere Kunst die Seele.

Tanzen ist von Natur himmlisch und ein Geschenk der Götter“ erklärte Platon. Alle Götter tanzen, selbst Zeus, der Göttervater. Nach dem Homerschen Hymnus führt Apollon die kretischen Schiffer im Tanzschritt zu seinem Altar in Delphi, sie folgen ihm ebenfalls tanzend. Artemis tanzt mit ihren Nymphen, und Hesiod lässt die Musen auf dem Helikon (gr. Gebirge in Böotien) um den Altar des Zeus tanzen. Sophokles tanzte nach der Schlacht bei Salamis nackt, Platon führte mit einem Chor schöner Knaben zyklische Reigentänze auf, und Sokrates, der sich schämte, sich öffentlich nackt sehen zu lassen, tanzte zu seinem eigenen Vergnügen im Verborgenen. „Die besten Tänzer“  erklärte Sokrates einmal, „seien die Krieger…“

Thomas BakaliosAls gebürtiger Grieche und durch mein Leben in Griechenland bin auch ich geprägt durch die kulturelle Tradition meiner Heimat. Das trifft in besonderem Maße auf die Tanzkultur Griechenlands zu. Wie in griechischen Familien üblich, wurden auch mir Grundlagen des griechischen Tanzes bereits in meiner Kindheit vermittelt.

Aufbauend auf diesen Kindheitserfahrungen bemühte ich mich in der Folgezeit, mein Repertoire zu erweitern und die Technik des Tanzens immer weiter zu vervollkommnen. Sehr hilfreich dabei war meine fünfzehnjährige Mitgliedschaft innerhalb der Kinder- u. Jugendtanzgruppe „LITO“. In diesem Zeitraum bestritten wir gemeinsam Auftritte, um auch in Deutschland die traditionellen griechischen Tänze populär zu machen.

Weiterführende Tanzerfahrungen und -kenntnisse erlangte ich durch den Kontakt und Gedankenaustausch mit anderen, auch in Griechenland lebenden Tanzpädagogen, die ich während meiner Dozententätigkeit an der Volkshochschule Steglitz- Zehlendorf nutzen konnte. In den zwanzig Jahren, in denen ich unterrichtete, konnte ich mein Grundwissen über den Tanz und meine tänzerischen Fähigkeiten weiterentwickeln. Seit mehreren Jahren leite ich eine Erwachsenen-Tanzgruppe in Berlin.

Durch diese Beschäftigung, die mehrjährige Leitung und Durchführung von Workshops, eignete ich mir pädagogische Grundlagen zum Gestalten von Unterrichtsseminaren an. Die Arbeit mit tanzinteressierten Menschen bedeutet für mich Herausforderung und ist eine Quelle für persönliche Weiterentwicklung.

 Griechischer Tanz in (E)Motion

Eine Reise durch die Körperwelt des Tanzes. Vom Ruhepol der Sinne bis zur Erfahrung des eigenen Körpers.

Griechisch Tanzen - Immer montags, im Selerweg 18-22 in 12169 Berlin.

Anmeldung per E-Mail bei: Thomas Bakalios oder telefonisch unter: 0177 184 89 84